Weiterer Schaden für Stadtwerke durch Kohle-Kraftwerk Lünen

Unser Ortsverband schließt sich der Stellungnahme von Bündnis 90/Die Grünen Osnabrück-Land an.

Das Kohlekraftwerk des Trianel-Verbundes in Lünen, an dem auch die Stadtwerke Dinslaken beteiligt sind, ist seit Ende Mai dieses Jahres wegen einer umfassenden Anlagenrevision außer Betrieb. Das erfuhren Vertreter der Grünen aus der Hüttenstadt anlässlich eines Informationsbesuches in Lünen von den dortigen Grünen sowie einem Vertreter des BUND NRW, der gegen die Betriebsgenehmigung klagt.

Ursache der längerfristigen Außerbetriebnahme des Kraftwerkes seien schadhafte Rohre in einem Zwischenüberhitzer für die Dampferzeugung, die ausgetauscht werden müssten. Das Wiederanfahren des Kohlekraftwerkes sei für Anfang Oktober vorgesehen, erfuhren die Grünen von einem Vertreter des Kraftwerkes. Da es sich um einen Gewährleistungsschaden handele, müsse der Erbauer dafür aufkommen.

Sollte sich die Vermutung von Thomas Matthée, Grünen-Mitglied im Rat der Stadt Lünen und Vorsitzender der Bürgerinitiative Kontra Kohle Kraftwerk e.V., bewahrheiten, dass die werkstofftechnischen Probleme etwa so schwerwiegend sind wie bei vergleichbaren neuen Kraftwerken, so droht dem Trianel-Kraftwerk ein Stillstand von mehr als einem halben Jahr.

Dadurch kann sich nach Einschätzung der Grünen der finanzielle Schaden für die Georgsmarienhütter Stadtwerke erhöhen. „Schon jetzt fallen jährlich über 500.000 Euro Verlust an“, erinnerte Johannes Bartelt. Vertraglich seien die Stadtwerke 20 Jahre gebunden, was einen Gesamtschaden deutlich über 10 Mio. Euro erwarten lasse. Der sei von CDU und SPD im Stadtrat zu verantworten, die im Jahr 2006 gegen die Stimme der Grünen die Beteiligung an dem Kohlekraftwerk durchgesetzt hätten.

Besichtigt von den Grünen wurde die Einleitungsstelle des Kühlwassers in die Lippe. Auch gegen die Zulassung der Einleitung des mit Quecksilber belasteten Abwassers in den Fluss richte sich die Klage, erklärte BUND-Geschäftsführer Dirk Jansen. Nachdem eine erste Klage die ursprüngliche Genehmigung gekippt habe, rechne er auch im jetzigen Verfahren mit einem Erfolg, da der Antrag nur unwesentlich geändert worden sei.

Ohnehin vertrage sich die Inbetriebnahme neuer Kohlekraftwerke nicht mit dem Ziel des NRW-Landesklimaschutzgesetzes, die CO2-Belastung bis 2020 um 25% und bis 2050 um mindestens 80 % zu reduzieren, betonte Jansen. Der Betrieb belaste neben der Lippe die Luft und Naturschutzgebiete wie die Cappenberger Wälder. Zudem verursache die Beschaffung der Steinkohle aus entfernten Ländern wie Kolumbien, Südafrika und Australien Transportbelastungen und Menschenrechtsprobleme.

„Wer so viel Geld abschreiben muss, wird es schwer haben, attraktive Tarife für seine Kunden anzubieten“, stellte Bartelt fest. Ziel müsse es sein, nach Möglichkeit diese Fehlinvestition zu beenden, die Energieeinsparung zu forcieren und den vollständigen Umstieg auf Erneuerbare Energien umzusetzen.

Uns passt diese Pressemitteilung auch um unsere Forderung nach einem Klimastadtwerk für Dinslaken zu erneuern.