Rüße: Jagdgesetz-Novelle ist ein massiver Rückschritt

Heute wurde der vorliegende Entwurf zur Novelle des Landesjagdgesetzes in einer Sachverständigenanhörung diskutiert. Dazu erklärt Norwich Rüße, Sprecher für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Tierschutz der GRÜNEN Fraktion im Landtag NRW:

„Schwarz-Gelb hat mit dem Entwurf für ein neues Jagdgesetz ein tierschutzpolitisches Armutszeugnis vorgelegt. Die Novelle ist in seiner Einseitigkeit ein massiver Rückschritt und nichts weniger als ein Kniefall vor der Jäger-Lobby. Die Jagd wird damit wieder zu einem reinen Selbstzweck, ein Ausgleich zwischen Natur- und Tierschutz auf der einen und der Jagd als notwendigem Instrument des Naturschutzes auf der anderen Seite findet damit nicht statt.

Das Vorhaben von Schwarz-Gelb, den „Nachweis der besonderen Schießfertigkeit“ durch einen so genannten „Schießübungsnachweis“ zu ersetzen, ist nicht nachvollziehbar. Wer jagen will, sollte nachweisen müssen, dass er oder sie dazu überhaupt in der Lage ist. Ärgerlich ist auch, dass die Landesregierung wieder zur alten Monopolstellung des Landesjagdverbandes als Jagdliche Vereinigung zurückkehren will. Anstatt kleinen Vereinigungen, die innovative und alternative Ansichten in den Prozess einbringen, den Rücken zu stärken und mehr Demokratie zu ermöglichen, macht sich die Landesregierung auch hier zum reinen Erfüllungsgehilfen des Landesjagdverbandes.

Dieser Gesetzesentwurf erfüllt nicht ansatzweise die Kriterien einer nachhaltigen und naturverträglichen Jagd – deshalb lehnen wir ihn auch mit aller Deutlichkeit ab.“