Kreis-Grüne fordern Untersuchung zu Kies-Folgen

Auswirkungen von Sand- und Kiesabbau auf Grundwasser und Niederschlagsabfluss sind nicht ausreichend untersucht.

Der aktuelle und viel diskutierte Regionalplan befasst sich vorranging mit der Ausdehnung und Neufestlegung von Flächen zur Sand- und Kiesgewinnung. Die Berücksichtigung der Folgen und Auswirkungen dieser raumgreifenden, flächenbeanspruchenden Pläne sind dagegen nicht Gegenstand der Erörterung. Die Auswirkungen sind jedoch gravierend. Die Eingriffe in den Grundwasserkörper sind unumkehrbar und erheblich, die Reduzierung der ausleitenden Entwässerungssysteme und das Einleiten von Niederschlagswasser in Baggerseen erzeugen weitere Beeinträchtigungen. Dazu gibt es bis heute keine oder unzureichende Untersuchungen, keine Langzeitstudien die sich damit befassen. Die unklare Haftungsfrage bei Schäden durch nicht ausreichende Abflusskapazitäten benötigt Klarstellung insbesondere bei den Beweislastpflichten.

Daher fordert die GRÜNE Kreistagsfraktion für das Gebiet des Regionalverbands Ruhr:

  • ein großflächiges, dreidimensionales Grundwasserfließmodell mit allen vorhandenen und geplanten Abgrabungen,
  • ein großräumiges Niederschlagsabflussmodell kombiniert mit einem Gutachten über die Aufnahmekapazität der noch vorhandenen Grabensysteme und der vorhandenen und geplanten Baggerlöcher,
  • die Präzisierung zu Fragen der Haftung, Beweislast und Beweislastumkehr.

„In unserem Antrag an den Umwelt- und Planungsausschuss fordern wir die Schaffung von längst überfälligen Untersuchungen und Klarstellungen zu den Folgen des Kies- und Sandabbaus“, sagt Gabriele Obschernicat, sachkundige Bürgerin der GRÜNEN Fraktion im Kreistag Wesel. „Ohne diese Untersuchungen wird die Planung ihrer Verantwortung bei der Daseinsvorsorge nicht gerecht. Diese raumgreifenden, dreidimensionalen Eingriffe sind beachtlich und fordern daher hohe Sorgfaltspflichten, die Siedlungssicherheit und die zukünftige Nutzung unseres Lebensraumes betreffend“, so Obschernicat weiter.